Algarve

Bei Odeceixe tauchen wir in die Algarve ein. Noch sind wir an der wilden Westküste, die zunehmend steiler wird. Wir machen einen Abstecher in eine Bucht, in der Peer vor über 30 Jahren mutterseelenallein gebadet hat. Heute sind da 3 riesige Parkplätze, 4 Strandcafes und 2 Surfschulen. Trotzdem hat die Bucht nach wie vor ihren Reiz - allerdings ist Nachsaison, ich möchte nicht wissen, wie es hier im Sommer aussieht.

Wir finden auf einem Felsplateau einen traumhaften Platz zum Übernachten. Der Sternenhimmel ist unglaublich - die nächste Lichtquelle ist weit entfernt. Am nächsten Morgen bietet sich ein lustiges Schauspiel. Im 5 Minutentakt kommen Autos, coole Jungs steigen aus, begutachten die Wellen und fahren wieder ab. Erstaunlich, wie die Individualisierung zu einer Uniformierung führen kann - irgendwie sehen alle gleich aus. Lässige Hose, Hoody, Base Cap oder Mütze und Sonnenbrille ...

Wir fahren das letzte Stück Westküste bis zum südwestlichsten Punkt Festland-Europas ab und tauchen dann in die Südküste ein. Hier beginnt die Fels-Algarve mit malerischen kleine Buchten, zu denen Stichstraßen führen - nur leider Womo-unfreundlich. In den Buchten kann man nicht stehen, die wenigen Campingplätze sind weit im Hinterland. Also fahren wir weiter, doch dann wird es richtig ungemütlich. Kaum ist die Fels-Algarve vorbei findet man überall Bettenburgen. Verwöhnt von der malerischen Westküste sind wir mehr oder weniger fluchtartig bis zur spanischen Grenze durchgefahren, um nach einer letzten Nacht auf einem portugiesischen Campingplatz wieder in Spanien zu landen. Uns beschleicht der Verdacht, dass wir das schönste Stück Küste bereits hinter uns gelassen haben - mal gucken ...