Granada

Auf dem Weg nach Granada ereilt mich ein kleiner Schreck - die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada erinnern mich daran, dass wir Ende November für ein paar Tage im kalten Berlin sein werden. Schnell schiebe ich diesen Gedanken wieder beiseite. Noch ist es warm und kurz darauf stehen wir vor der Alhambra, einer der meistbesuchten Touristenattraktionen Europas und Weltkulturerbestätte. 

Hier waren wir nicht so schlau uns Karten zu sichern und so müssen wir erfahren, dass wir nur in die Gärten dürfen, für die Paläste gibt es keine Tickets mehr. Uns erwischt ein kurzer Moment der Bockigkeit - 'dann fahren wir eben wieder' - aber dann machen sich 15 Jahre meditieren bezahlt und wir besichtigen die Gärten, eine wunderschöne, weitläufige Anlage, die hoch über der Stadt Granada thront. Ein kleines Bonbon gab es noch dazu - zumindest in den Sommerpalast, den Generalife, können wir hinein, um dort die kunstvoll verzierten Wände zu bewundern, übrigens auch eine Weltkulturerbestätte.

 


Geschichtliches 

 

Granada wurde erstmals 500 v. Chr. als von Phöniziern und Iberern bewohnte Siedlung erwähnt. Es folgte das zur damaligen Zeit Übliche - Eroberung durch die Römer, dann kamen unter anderem die Vandalen, Westgoten etc ...

711 wurde die Stadt von den Mauren erobert, die zu der Zeit und auch in den folgenden Jahrhunderten fast die ganze iberische Halbinsel beherrschten. In Granada lösten sich verschiedene Dynastien ab. Im 13. und 14. Jahrhundert wurde dann die Alhambra, eine sowohl Palast- als auch Festungsanlage, als Residenz der Nasriden-Dynastie errichtet. Sie gilt als eines der bedeutendsten Beispiele das maurischen Stils und der islamischen Kunst.

1491 fiel Granada als letzte maurische Bastion an die Katholischen Könige, die fortan das Regiment übernahmen. Es folgte die finstere Epoche der christlichen Inquisition. Die islamische und jüdische Bevölkerung wurde entweder auf brutalste Weise getötet oder zwangs-christianisiert.

Später folgte die Besetzung Spaniens durch die Franzosen unter Napoleon. Damals wurden Teile der Alhambra gesprengt, um die bei ihrem Rückzug zurückgelassene Munition nicht in die Hände der Spanier fallen zu lassen.

Seit dem 19. Jahrhundert finden in der Alhambra Restaurierungs- und Instandsetzungsarbeiten statt.

 


Nach dem Besuch der Gärten begeben wir uns in das alte maurische Wohnviertel Albaicín, heute ebenfalls eine Weltkulturerbestätte. Dort laufen wir mit zunehmend hängender Zunge durch kleine Gassen voller Cármenes, so nennt man hier die hübschen weißen Häuser am Hang mit ihren verwunschenen Gärtchen. Es geht permanent rauf und runter. Wir versuchen uns zunehmend verwirrt den Weg zurück zum Camper zu merken und müssen zum Verschnaufen immer mal wieder einkehren ...

Mit etwas Glück und Dank Scout GPS wissen wir schließlich wieder, wo es lang geht - auf jeden Fall bergauf. 

Oberhalb des Albaicín befinden sich kleine Höhlen im Berg, die tatsächlich auch bewohnt sind, früher von den Gitanes, heute mischen sich auch ein paar Alt-Hippies darunter. Von hier aus hat man einen hervorragenden Blick auf die gegenüberliegende Alhambra.

Wir schleppen unsere müden Beine zu unserem Camper - das Meer ruft uns wieder ...

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Doreen (Mittwoch, 14 November 2018 19:07)

    Eines der schönsten Städte in Europa ach verreisen macht schon Spaß , nimmt so viel Orte mit wie ihr könnt, macht auf jedenfall in Besalu halt , der Ort lohnt sich richtig ! Habt noch viel Spaß !!

  • #2

    Sabine Walkenbach (Dienstag, 27 November 2018)

    Mein Gott, ist das alles schön! Da bekommt man doch richtig Lust , auch mal dorthin zu fahren.
    Danke für Deine wunderbaren Berichte.

  • #3

    Mariola (Donnerstag, 13 Dezember 2018 08:45)

    Ich wünschte mir dabei zu sein�