Zona Cafetera

Da Amparo hier offenbar Gott und die Welt kennt, konnte sie uns einen wunderbaren Kontakt für die Zona Cafetera, das Kaffee-Anbaugebiet, vermitteln.

So wurden wir von Carlos Eduardo Navarro und seiner Tochter Maria Camila vom Flughafen abgeholt und zu deren Familien-Finca gebracht. Diese Finca, in der Nähe des Dorfes Salento, wird nie an Touristen vermietet wird, aber wir durften dort zu Gast sein. Sie ist 80 Jahre alt und seit 60 Jahren im Familienbesitz. Außerdem ist sie nicht unbekannt, hier wurden schon einige Filme gedreht, auch in diversen Zeitschriften wurde über sie berichtet, und wir sind tatsächlich durch Zufall über eine Postkarte gestolpert, auf der die Finca abgebildet ist - natürlich ohne Copyright …

 

Zur Finca gehört ein zauberhafter Garten mit mehreren kleinen Wasserläufen, alles ist unglaublich liebevoll angelegt.


 

Während unseres gesamten Aufenthalts in der Zona Cafetera haben Carlos und Camila uns begleitet und uns die schönsten Orte der Region gezeigt. So haben wir eine Kaffee-Plantage besichtigt und eine Menge über Kaffee gelernt, unter anderem, dass sich bei der guten alten Brüh-Methode sowohl der Geschmack als auch das Koffein am besten entfalten können. Der Kaffee, den wir dann probieren durften, schmeckte mild, hatte aber eindeutig sehr viel Koffein, mir war er zu heftig. 

 

Kolumbien ist der drittgrößte Kaffee-Exporteur der Welt. Während in Brasilien (steht an Nummer 1) die Produktion weitestgehend mit Maschinen erfolgt, wird hier alles per Hand gemacht. Es gibt 124 unterschiedliche Kaffeearten, aber es werden nur noch zwei bis drei für den Anbau genutzt. Weitere Geschmacksunterschiede entstehen durch Böden, Anbaugebiete, Klima und später Röstung. Vielleicht noch spannend - der Kaffee, den man hier an den Strassenständen zu trinken bekommt, ist mehr oder weniger Ausschussware, die extrem schwarz gebrannt wird. Das heißt dann ‘pasilla’ und schmeckt mehr recht als schlecht. Die Qualitätsware landet im Export ...

 

 

Ein Job für Schauspieler - der 'Kaffeemann' in Anlehnung an den Marlborough-Mann, der erste war übrigens Kubaner

 

 

Einen botanischen Garten haben wir hier auch besucht. Dort gab es ein Mariposario, ein Schmetterlingshaus. Kolumbien ist das Land mit der zweitgrößten Biodiversität der Erde, auch hier steht Brasilien an Nummer eins, Brasilien ist aber etwa 7 mal so groß. 

 

 

Von den unzähligen unterschiedlichen Palmenarten, die es hier gibt, ist die Palma de Cera, die in Höhen zwischen 2.000 und 3.000 m wächst, das Wahrzeichen des Landes. Bei einem kleinen Ausritt - ja, ich habe mich auf ein Pferd gesetzt, ein grundgutes freundliches Tier, zwar verdammt hoch, aber vertrauenserweckend - sind wir überall diesen Palmen begegnet.

 

 

In Salento, dem Dorf bei unserer Finca, findet man viele alte Häuser im Stil der Kolonialzeit. Dabei sind die Dörfer in der Region noch relativ jung. Sie wurden zwischen 1850 und 1880 gegründet. Ursprünglich wurde hier Viehzucht betrieben, der Kaffeeanbau hielt erst 1910 Einzug. Die Häuser  sind in bunten fröhlichen Farben bemalt und mit der Weihnachtsdeko, die zur Zeit überall prangt, ein besonders hübsches Bild. Hier wird sich mit Weihnachten noch richtig Mühe gegeben. Überall, auch in jeder Kirche, stehen Krippen mit Maria, Joseph, dem Christuskind, den Tieren und den Heiligen drei Königen. Was bei uns immer mehr zu einer reinen Geschenke-Orgie verkommt, hat hier noch Bezüge zu den Ursprüngen. ‘Feliz cumpleaños Señor Jesus’ ... ‘Alles Gute zum Geburtstag Herr Jesus’, das liest man immer wieder und es macht Freude.

 

Überhaupt wird hier alles mit viel Liebe gestaltet. Selbst in den ärmeren Vierteln blühen Blumen und die Häuser sind farbenprächtig, außerdem ist es auffällig sauber.

 

 

Einen gaaaanz entspannten Tag haben wir in einer Therme am Fuß eines Wasserfalls verbracht. Dort konnte man stundenlang im Freien im warmen Wasser lümmeln - eine große Freude …

 

 

Und was nicht fehlen durfte - ein Besuch im Parque del Café, einer Art Disneyland auf kolumbianisch. Auch hier war alles unglaublich liebevoll gestaltet. Ein kleiner Tipp, sollte jemand von euch mal den Park besuchen - die meinen es mit ihren Attraktionen verdammt ernst. So sind die Achterbahnen heftig und in der Wasserbahn wird man richtig nass, klatschnass, bis auf die Unterhose, wir mussten alles erstmal auswringen, aber da es warm ist - no problemo …

 

 

Dann hieß es Abschied nehmen. In der Familien-Finca wird schon alles für Weihnachten vorbereitet und wir sind wieder auf dem Weg nach Bogotá, zu unserer Familie.

 

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Kommentare: 7
  • #1

    Sabine Walkenbach (Sonntag, 23 Dezember 2018 09:29)

    Mein Gott, klingt das alles spannend und schön. So etwas zu erleben ist doch wirklich ein Geschenk. Ich freue mich für euch und wünsche euch ein besinnliches und entspannendes Weihnachtsfest mit eurer Familie.
    Grüße aus dem Harz ���
    Sabine

  • #2

    Sabine L. (Sonntag, 23 Dezember 2018 09:40)

    um diese Reise beneiden ich euch sehr, das klingt nach viel mehr, als nur " in ein anderes Land reisen ". Klasse :-)

  • #3

    Daniel Montoya (Sonntag, 23 Dezember 2018 10:05)

    Wie toll ist das denn? Genießt es, frohe Weihnachten und schöne Feiertage!

  • #4

    Ann Vielhaben (Sonntag, 23 Dezember 2018 10:52)

    Liebe Rike!

    Ich bin immer wieder fasziniert von Euren wunderbaren Impressionen und Deiner tollen Erzählweise.
    Genießt in vollen Zügen die Wunder dieser traumhaft schönen Erde.
    Fröhliche Weihnachten und

    liebe Ann-Grüße!

  • #5

    Ute Ragutzki (Montag, 24 Dezember 2018 07:01)

    Es ist ein riesiges Vergnügen mit euch zu reisen - Burkhard und ich wünschen euch frohe Weihnachten ******

  • #6

    Viola R. (Montag, 24 Dezember 2018 14:43)

    So beeindruckend was wir mit euch alles erleben dürfen. Da bekommt man sofort Reisefieber �
    Ich beneide euch direkt ein wenig , aber es sei euch von Herzen gegönnt.
    Ein frohes Fest für euch und eure Gastgeber wünschen wir euch/ auch der Frank ��

  • #7

    Thomas Liebe (Freitag, 28 Dezember 2018 10:48)

    Liebe Rike, lieber Peer,
    ich danke für die vielen detaillierten Eindrücke von Euren Reisen. Insbesondere jene aus Kolumbien
    haben mich sehr positiv beeindruckt. Ich hoffe, einiges davon auch einmal persönlich in Augenschein nehmen zu
    können. Bis es soweit ist, freue ich mich mit Euch beiden - es muß wunderbar sein, diese Eindrücke zu teilen.

    Herzliche Grüße aus Berlin, auch an Amparo & Dago, Thomas