Peru - Cusco

 Schon der Anflug auf die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz war spektakulär.

Cusco liegt auf etwas über 3.400 m Höhe im Andenhochland, dementsprechend findet der Landeanflug zwischen den echt hohen Bergketten statt, denen das Flugzeug verdammt nahe kommt. Dann, im Hotel angekommen, wurden wir erstmal gewarnt. Die klimatischen Bedingungen hier, gekoppelt mit der Höhe, sind wohl nicht ohne. Wir sollten es ruhig angehen lassen, viel Koka Tee trinken, nur leichte Kost zu uns nehmen und Alkohol vermeiden. Mit diesen Ratschlägen im Gepäck, haben wir es geschafft, die sonst wohl unvermeidlichen Kopfschmerzen zu umgehen. Aber das Japsen bei jeder kleinsten Anstrengung ist geblieben ...

 

 

 

Cusco war das Zentrum des Inka Reiches und dementsprechend stolpert man in der Stadt und Umgebung überall über Zeugnisse dieser großartigen Kultur, die der Zerstörung durch die spanischen Eroberer entgangen sind. 

Ein kurzer Ausflug in die Geschichte - wie überall in Südamerika, haben die Conquistadores die herrschende indigene Bevölkerung mehr oder weniger platt gemacht. Auch wenn es in Cusco mehrere kriegerische Auseinandersetzungen gab und zwischenzeitlich die Inka sogar die Oberhand hatten - am Ende haben die Conquistadores gewonnen, denn sie waren so schlau, die von den Inka unterworfenen Völker auf ihre Seite zu ziehen, um sich so deren Unterstützung zu sichern. 

 

Wenn man etwas über die Inka liest, muss man bedenken, dass alles, was überliefert ist, durch die Sichtweise der spanischen Chronisten gefärbt ist. So bleibt vieles im Dunkeln oder basiert auf Vermutungen.. ...

Hier trotzdem ein paar Infos ...

Die Blütezeit der Inka  dauerte im Grunde nur etwa 300 Jahre. Auch sie waren nicht zimperlich bei der Errichtung ihres Reiches und der Unterwerfung anderer Völker. Diese wurden durch sie teilweise genauso vernichtet, wie sie selbst später durch die Spanier.

Lebensgrundlage der Inka war die Landwirtschaft. Um in den bergigen Regionen der Anden Ackerbau betreiben zu können, haben sie terrassenförmige Felder angelegt, die teilweise auch heute noch von der Bevölkerung bewirtschaftet werden. Es gab ein steuerartiges Abgabe-System. Ein Drittel der Erträge durften die Bauern dabei für sich selbst behalten. Anhand von Leichenfunden konnten Archäologen feststellen, dass offenbar niemand Hunger leiden musste. Auch wenn sie ein strenges Regime geführt haben - die Inka haben für ihr Volk gesorgt. 

Ich werde an späteren Stellen immer wieder auf die Inka eingehen, zunächst aber zurück zu Cusco ...

 

Während der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Inka und den Conquistadores wurde Cusco weitestgehend zerstört, den Rest hat dann ein schweres Erdbeben erledigt. Die Fundamente der Inka Bauten, haben dem Beben jedoch standgehalten und so wurden auf den Grundmauern der zerstörten Inka Tempel Kirchen errichtet. Wir durften in den Kirchen nicht fotografieren, aber sie strotzen vor Gold - dem Grund des Eroberungszuges der Spanier.

Die restliche Stadt wurde im kolonialen Stil wieder aufgebaut. 1950 gab es ein zweites schweres Erdbeben. Nach dem erneuten Wiederaufbau wurde Cusco zum Weltkulturerbe erklärt.

Das heutige Cusco ist eine touristische Hochburg, dementsprechend teuer ist auch alles. Aber von  hier aus lassen sich Ausflüge zu mehreren Highlights der Region unternehmen.

 

 

 

Ein Highlight haben wir allerdings ausgelassen - einen Ausflug zu den Montañas Coloradas, den Regenbogenbergen. Diese wurden aufgrund des Klimawandels und der Schneeschmelze vor etwa 2 Jahren in großer Höhe entdeckt. Eine Bergkette, die aufgrund unterschiedlicher Mineralien in Regenbogenfarben schillert. Da wir schon in Cusco mit der Höhe nicht so richtig gut klargekommen sind, waren wir vernünftig. Ein Aufstieg zu Fuß ab 4.800 m bis auf 5.200 m erschien uns zu heftig. Zudem ist gerade Regenzeit und fast jeden Nachmittag prasselt ein gewaltiges Gewitter nieder. Auch dem wollten wir uns nicht aussetzen ...

Aber die Regenbogenberge locken und wer weiß, vielleicht sind sie ein Grund, wiederzukommen ...

 

Wer sich für die Regenbogenberge interessiert - im Netz findet man viele schöne Fotos ...

 

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