Von Cusco nach Puno

Nach ein paar spannenden Tagen in der Region Cusco haben wir uns gen Süden aufgemacht und uns eine Fahrt in einem Luxuszug nach Puno am Titicacasee gegönnt. Der Zug ist für 35 Passagiere ausgerichtet, hat einen Gepäckwagen, einen Küchenwagon, einen Wagon, in dem man sitzt und die Malzeiten zu sich nimmt und schließlich hinten noch einen Wagon mit einer Bar und einer offenen Aussichtsplattform. In gemächlichem Tempo tuckert man so durch die Anden.

 

 

In den Dörfern, die passiert werden, scheint der Zug ein Ereignis für Mensch und Tier zu sein. Kinder winken, Erwachsene halten bei der Arbeit inne und winken ebenfalls. Hunde kommen angerannt und begrüßen kläffend das tutende Etwas, das da durch das Pueblo rollt ...

Im Zug selber gibt es die volle Packung Programm. Angefangen von einer Modenschau - kannten wir schon von unserer Tour zum Machu Picchu - bis zu einer Band die mit Pan-Flöte und Trommeln erstaunlich rockt. Mit zunehmender Höhe wird die Region karger und karger. Lama und Alpaka Herden prägen das Bild und irgendwann ist auch die Baumgrenze erreicht.

Vielleicht spannend - die Baumgrenze ist an keine feste Höhe gebunden. Sie variiert, je nach Bodenbeschaffenheit, Region, Wachstumsperioden und klimatischen Bedingungen.

 

Hier in den Anden haben wir sie bei etwa 3.800 m erreicht, und für uns war es eine Premiere, die 4.000 m zu überschreiten oder besser zu ‘übertuckern’ ... Der Gipfelpunkt, den unser Zug passiert hat, lag bei 4.315 m - dort sind wir kurz ausgestiegen und es folgt das obligatorische Japsen. Zu unserer Überraschung flogen dort Möwen durch die Gegend, hoch in den Bergen, weit entfernt von jedem See oder gar Meer ...

 

 

Die weitere Fahrt führte dann über eine Hochebene durch das Nirgendwo und nur allmählich ging es wieder runter. Kurz vor Puno sind wir dann im wahrsten Sinne des Wortes quer durch Julianca gefahren, eine größere Stadt, in die sich wohl kaum Touristen verirren, und das war wieder ein Erlebnis. Der Zug fuhr nämlich mitten durch einen Markt, wobei die Marktstände in Richtung der Gleise ausgerichtet waren. Teilweise haben nur Zentimeter die Stände vom fahrenden Zug getrennt. Offenbar sind die Gleise eine Art Fußgängerzone, was dafür spricht, dass sich nur selten ein Zug hierher verirrt.

 


 

Mit einbrechender Dunkelheit sind wir dann am Titicacasee angekommen, der nächsten Etappe unserer Reise. Mehr dazu später ...

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