La Paz, Bolivia

Mit dem Bus sind wir von Puno entlang des Titicaca Sees auf die Bolivianische Seite gefahren und von dort aus weiter nach La Paz. 

La Paz liegt in einem Canyon auf 3.600 m Höhe, umgeben von weitaus höheren Bergen und ist zwar nicht die Hauptstadt von Bolivien, aber der Regierungssitz und als dieser der höchste der Welt. Man nähert sich der Stadt über El Alto, das oberhalb auf gut 4.000 m auf einer Hochebene liegt und wo sich auch der Flughafen befindet. Irgendwann öffnet sich der Talkessel und man hat einen gigantischen Blick auf La Paz. Dann taucht man ein in ein Moloch ...

Ich fand die Stadt extrem. Ich bin ja nun schon viel in der Welt herumgekommen, aber habe vorher noch nie eine Großstadt als so anstrengend empfunden. Es mag mit an der Höhe liegen - wir haben wieder fleißig gejapst - aber die Straßen und Gehwege sind megavoll, es ist quirlig, lebendig, laut, relativ ruppig und (wie ich fand) stressig.

La Paz hat zwar nicht mal 1.000.000 Einwohner aber durch den Talkessel ist es unglaublich eng. Ich habe den Vergleich mit einer durchgelegenen Matratze gezogen, wo man immer unweigerlich in die Mitte rutscht - so sammelt sich hier ebenfalls alles in irgendeiner Mitte. Die Stadt hat zudem ein massives Verkehrsproblem. Im Grunde hat man überall und zu jeder Zeit Staus.

Um da Abhilfe zu schaffen, wurde ein geniales Konzept umgesetzt - ein Netz aus Seilbahnen verbindet wichtige Knotenpunkte, sowohl im Talkessel, als auch das Tal mit mehreren Punkten in El Alto und den umliegenden Dörfern. Hier ist es umgekehrt, als in anderen Städten, wo es schick und teuer ist, am Berg zu wohnen. Wer hier Geld hat, wohnt in der Südstadt, die am niedrigsten gelegen und wo es somit am wärmsten ist. Je weiter man nach oben kommt, um so ärmer werden die Wohnviertel.

Wir haben mit viel Freude das Seilbahn Netz voll ausgekostet und sind kreuz und quer bergauf und bergab gefahren. Das war besser als jede Stadtrundfahrt - sowas gibt es hier sowieso nicht - und wir konnten der Hektik ein wenig entkommen. Als wir dann die Bahn genommen haben, die quer durch El Alto fährt, waren wir geflasht ... Dort war ein gigantischer Markt, der sich über Kilometer in alle Richtungen erstreckt. Ehrlich - sowas habe ich noch nie gesehen. Da wir schon etwas müde waren, haben wir uns das bunte Treiben nur von oben angesehen, dafür sind wir aber über ein paar Märkte in La Paz geschlendert.ar ein gigantischer Markt, der sich über Kilometer in alle Richtungen erstreckt. Ehrlich - sowas habe ich noch nie gesehen. Da wir schon etwas müde waren, haben wir uns das bunte Treiben nur von oben angesehen, dafür sind wir aber über ein paar Märkte in La Paz geschlendert.

 

 

 

Hier gibt es unter anderem den Mercado de las Brujas, den Hexenmarkt, an den sich gleich der offiziell tolerierte Schwarzmarkt anschließt. Auf dem Hexenmarkt kann man neben diversen Kräutern auch gruselige Dinge kaufen. So werden mumifizierte Alpaka Babys angeboten. Es soll nämlich Glück bringen, wenn man beim Hausbau in alle vier Wände ein Alpaka Baby mit einmauert ...

 

 

Zentralfriedhof von oben ...

 

Als bekennende Großstadt-Flüchter haben wir auch eine Abstecher ins nahe Valle de la Luna, das Mondtal gemacht, um zumindest ein bisschen Natur zu schnuppern. Das Tal war einmal wesentlich größer, aber auch hier wird inzwischen rundherum gebaut. Die Wohnraumkapazitäten in La Paz sind ausgeschöpft und wer nicht in die Höhe nach El Alto will, sucht im Umland.

Das Valle de la Luna besteht aus vielen kleinen Felsen, Felsspalten und Hügeln, die so gut wie nicht bewachsen sind. Daher wirkt es wie ein Mondlandschaft. Wir sind eine knappe Stunde dort herum gekraxelt, dann haben wir uns wieder ins Stadtleben gestürzt b.z.w. sind wieder Seilbahn gefahren ...

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Kommentare: 1
  • #1

    Michael & Gabi (Donnerstag, 31 Januar 2019 21:25)

    Ola das sieht wahrlich erschreckend aus, ein Hoch auf alle Seilbahnbetreiber! Und sicher ist es schön bald wieder das Flachland zu besuchen...
    Unser Winter hat den alpenraum im Griff aber hier ist keinerin Sicht.
    Gestern waren Wir in Rostock zur Hippie Party. War ganz schön schön und die Gäste hatten schön gefeiert.
    Bleibt gesund und munter ihr Lieben.