Dies und das und Tiere

 

Wir sind erstmal an der südlichen Pazifikküste geblieben. Unsere nächste Unterkunft war ein schnuckeliges kleines Hotel mit nur 5 Zimmern aber mit Pool bei Ojochal. Hier hat sich ein Musiker einen Traum verwirklicht. Zum Hotel gehört ein kleines Restaurant mit einer ebenfalls kleinen Bühne. Dort gab es 6 Tage die Woche Live-Musik. Der Hausherr, ein Kanadier, war an diversen Instrumenten immer mit von der Partie, in der vierköpfigen Rockband saß er am Schlagzeug. Alle Musiker waren Könner und wir haben vermutet, dass sie auch schon auf größeren, wenn nicht gar großen Bühnen gestanden haben. Jetzt genießen Sie als „Fulltimer“, so heißen die Zugewanderten, die sich hier häuslich niedergelassen haben, einen gemütlichen Lebensabend und können weiterhin ihrer Leidenschaft, der Musik, frönen. Die ganze Szene ist sehr amerikanisch geprägt - Costa Rica ist eine Art „Malle“ für die USA - und wenn die Band dann die Bude rockt, landen Krückstöcke in der Ecke und es wird abgehottet. Ein betagter Herr hat sogar einen Barhocker erklommen, wenn auch mit Hilfe, auf dem er dann getanzt hat. Alles in allem mega sympathisch ...

 

 

Wir hatten hier einen sehr schönen „Hausstrand“ - den Playa Ventanas. Seinen Namen - ventana heißt Fenster - verdankt er zwei Höhlen, die als Tunnel durch einen Berg verlaufen und zum Meer hin fensterartige Öffnungen haben. Bei Ebbe kann man in die Tunnel hineinlaufen, allerdings haben wir uns nicht getraut, ganz durchzulaufen, denn die Wellen kommen mit ziemlicher Wucht angerollt und man hört ein dumpfes Donnern. Dieses Donnern wird bei Flut zu einem wahren Getöse, wenn die Wellen in die Tunnel knallen, an den Wänden abprallen und auf der Standseiten aus dem Berg wieder herauskommen. Leider ließ sich das nicht so richtig fotografieren, es war live wesentlich spektakulärer als auf den Bildern, vielleicht auch durch den donnernden Sound ...

 

 

Ganz im Süden, kurz vor der Grenze zu Panama, befindet sich ein riesiges Naturschutzgebiet, (etwa 25% ganz Costa Ricas sind übrigens Landschaftsschutzgebiete), der Nationalpark Corcovado auf der Halbinsel Osa. In der Nähe des Parkeingangs haben wir eine Bootstour durch die Mangroven gemacht. 

In Costa Rica gibt es vier Affenarten. Brüllaffen, die in der Tat unglaubliche Geräusche von sich geben, Kapuzineraffen, die alles klauen, was ihnen in die Finger kommt, Totenkopfaffen, auf englisch squirrel monkey, also Eichhörnchenaffen, die kleinste hier ansässige Affenart, die aber durchaus biestig sein soll und Klammeraffen, sehr geschickte, schnelle Kletterer. Wir hatten das Glück, alle vier Affenarten auf unserer Bootstour zu Gesicht zu bekommen, wenn auch nicht vor die Kamera. Die Totenkopfaffen sind uns sogar immer wieder begegnet, unter anderem sind sie mit einem „Affenzahn“ auf einer Art Affenautobahn über den Fluß gesprungen. Der Bambus hatte sich an beiden Seiten geneigt, so dass quasi eine Brücke entstanden war.  

 

Es hatte etwas meditatives, durch die Kanäle im Dschungel zu schippern und immer wieder einen Stopp einzulegen, wenn sich mal wieder ein Tier in Ufernähe gezeigt hat. Auch eine schlafende Pyton, um einen Ast gewickelt, durften wir bewundern. Das Krokodil war kamerascheu, dafür hat sich der Kaiman ablichten lassen. Unter einer Brücke wohnte eine Schleiereule, die ihr Futter quasi vor der Nase hängen hatte. Dort haben nämlich Fledermäuse den Tag schlafenderweise verbracht, wohl nicht wissend, dass sie sich ihrem Fressfeind als leichte Beute präsentieren. Es gab außerdem zuhauf bunte Vögel, deren Namen ich ehrlich gesagt gleich wieder vergessen habe. Papageien sind lautstark krächzend über uns hinweg geflogen- kurz und gut - es waren ein paar herrliche Stunden in der Natur.

 

 

Um die nähere Umgebung noch ein wenig zu erkunden, haben wir eine kleine Rundfahrt in die Berge gemacht. Dort habe ich zum ersten Mal Ananas-Plantagen gesehen. Irgendwie dachte ich immer, Ananas-Früchte würden an Bäumen wachsen - dem ist aber nicht so. Sie wachsen einzeln an strauchartigen, nicht mal sehr großen Pflanzen, die eine Blüte hervorbringen, die dann zur reifen Frucht heranwächst. Ananas schmeckt hier im übrigen phantastisch, genau wie alle exotischen Früchte. Auch Bananen sind süß und lecker, kein Vergleich zu dem, was man so in Europa bekommt ...

 

 

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