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Tadaa!

 

Wir haben es also endlich, unser Wohnmobil, in dem wir die nächsten Jahre um die Welt ziehen wollen. Hier kommen Gegensätze zusammen, es ist richtig groß und gleichzeitig richtig klein.

Da wir einen geländegängigen Allradwagen gekauft haben, mit dem wir uns auch im Outback sicher bewegen können, ist das Einsteigen in die Fahrerkabine ein sportlicher Akt. Die Trittstufe schwebt in ziemlicher Höhe und eine zusätzliche Luftfederung, die dafür sorgt, dass man nicht so schnell aufsetzt, macht das Ganze noch höher. Dadurch wirkt der Wagen aber trotz der 7 Meter Länge nicht mehr ganz so lang.

Camper-entwöhnt war mein erster Gedanke beim Einräumen - oh Gott, wie kriege ich das alles da rein. Daraus ist aber schnell ein - oh Gott, was kann ich alles wieder rausschmeißen - geworden.

Müsste ich heute nochmal unser ehemaliges Haus ausräumen, würde ich wahrscheinlich viel weniger einlagern, als das, was in unserem Storage noch so rumsteht. Die letzten Monate haben gezeigt, dass wir - im Koffer - immer noch viel zu viel Kram mit uns herum schleppen. Reduzieren ist angesagt.

Gleichzeitig will das Womo aber sinnvoll eingeräumt werden ... 

Sortierte Stauräume heißt das Motto der Stunde!

Und wie unser Freund, der seit Jahren in USA im Camper lebt, zu uns meinte - ihr habt kein Auto gekauft, sondern ein Haus. Die handelsüblichen Camper sind aber dazu ausgelegt, damit 4 Wochen im Jahr in Urlaub zu fahren, nicht dazu, tatsächlich darin zu wohnen. Also sind er und Peer im Moment am Schrauben ... Dank der Erfahrung unseres Freundes gibt es bereits diverse sinnvolle und lustige Zusatzeinbauten.

 

Wir werden dann in den nächsten Tagen - nach einer kleinen Parkplatz-Einweihungsparty vor IKEA - zu einer etwa 4-wöchigen Europa-Runde aufbrechen. Auf Rügen, in Copenhagen und Norwegen wollen wir Freunde und Familie besuchen, dann geht es über HH und Bremen (auch Freunde) weiter nach Cinque Terre in Italien (noch keine Freunde, hat jemand einen Tipp?) Und mal gucken, was uns auf dem Weg noch reizt. Über Wien und München (Freunde und Knie-Arzt) geht es dann nochmal für ein paar Tage nach Berlin (Freunde).

 

Etwa am 10.10 legt dann das Schiff nach Neuseeland ab - mit unserem neuen Zuhause an Bord.

Wir fliegen dann etwa 5 Wochen später hinterher.

Bei der Verschiffung bereiten kleine Tiere große Probleme.

Durch die Trockenheit hat sich in Europa ein fieser Käfer ausgebreitet, die „Braun Marmorierte Baumwanze“, auch Stinkwanze genannt, da sie üble Gerüche verbreitet. Diese Viecher vernichten hier bis zu 50% der Obsternte. Und - kein Wunder - Neuseeland und Australien tun alles dafür, dass die Biesterchen nicht eingeschleppt werden. Also wurden die Bedingungen für die Einfuhr gebrauchter Fahrzeuge drastisch verschärft.

Für uns heißt das, dass wir alle persönlichen Dinge, aus dem Wagen nehmen müssen. Nicht nur Kleidung, sondern auch Fahrräder, SUP, die Yogamatte und so weiter ... Drin bleiben darf lediglich die Campingausrüstung, also Bettzeug, Geschirr, Stühle, Tisch und ähnliches ...

Dann wird unser Camper im Hafen „entseucht“, bevor er auf das Schiff darf. Bei der Ankunft - sowohl in Neuseeland als auch später in Australien - müssen manchmal sogar die ganzen Schiffe noch mal „entseucht“ werden - die Umweltbehörden sind echt pissig. 

 

Ist zwar lästig, aber wie gesagt, absolut nachvollziehbar ...

 

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Kommentare: 1
  • #1

    ReGina (Mittwoch, 21 August 2019 12:04)

    Hallo, Ihr zwei liebenswert-verrücktesten, grenzenlos abenteuerlustigen und unbeschränkt ebenso bewunderns- wie beneidenswerten Weltenbummler,
    Euer WoMo ist der Oberhammer bis hin zum Kennzeichen!!! Allzeit gute pannen-, stau-, unfallfreie Fahrt und immer eine handbreit (Festland) unseres Planeten unter den Reifen!!! Erobert die Welt und lasst uns weiter mit traumhaften Bildern und unterhaltsamen Reisebeschreibungen an dieser Lebensreise teilhaben.
    Cinque Terre ist ein Paradies, wo sogar ich schon war. Dort gibt es (meist sehr eingezäunt) Zitronen, die man so aus der Hand (wie Apfelsine) essen kann - ein leckerer und erfrischender Genuss. Die "Via dell' Amore" sollte man in Riomaggiore (das Meer links in Laufrichtung) beginnen, dann kann man sich auf dem zeitweilig zum sehr engen Eselspfad verjüngten Weg (verkehrsrechtlich...) mit dem Hintern an die Steilküste drücken bei Gegenverkehr (gut, die Erfahrung ist von 2003, vielleicht hat man am Weg ein wenig verändert.
    So, dann seid mit den allerbesten Wünschen gegrüßt und gedrückt
    ReGina