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Pinguine Nr. 2 und mehr ...

 

Es hat uns wieder Richtung Küste gezogen und nachdem wir bereits durch die verschiedensten Landschaften und Vegetationen gefahren waren, haben wir eine Strecke über einen interessant aussehenden Pass gewählt, den Danseys Pass. Da erwartete uns dann das Schild - Verboten für Camper ...

 

Kurz haben wir gezögert und es dann geflissentlich ignoriert. Auf einer engen, kurvigen, meist einspurigen Schotterstraße haben wir uns also langsam in die Höhe geschwungen. Etwa auf der Hälfte konnten wir anhand der Staubwolke erkennen, dass uns ein Fahrzeug entgegen kommt. Es gab gerade eine Bay zum Ausweichen, was auch gut war - uns kam nämlich ein 40 Tonner mit Hänger entgegen - soviel zu Verbotsschildern ...

 

 

Schließlich kamen wir am Meer an, in Oamaru. Dort befindet sich eine der größten Zwerg-Pinguin-Kolonien Neuseelands, die man nur mit Führung besichtigen darf, aber ein Stückchen weiter kann man an der Steilküste die seltenste Pinguinart überhaupt beobachten, die Gelbaugen-Pinguine. Diese werden als stark gefährdet eingestuft. Es gibt nur noch etwa 4.800 geschlechtsreife Vögel und die brüten nur an wenigen Orten auf der Südinsel sowie auf 3 vorgelagerten größeren Inseln Richtung Antarktis. Gelbaugenpinguine werden bis zu 75 cm groß und können zwischen 4,5 und 8,5 kg schwer werden. Auch sie jagen tagsüber im Meer und kommen abends an Land, um sich zu ihren Nestern zu begeben. Allerdings sind sie nicht ganz so spät dran, wir ihre Mini-Kollegen. Man kann schon ab 16 h das Glück haben, einen zu Gesicht zu bekommen.

 

Wieder hieß es warten. Auch hier waren Leute, die dafür gesorgt haben, dass niemand an den Strand geht und die Pinguine auf ihrem Landgang stört. In Gesprächen mussten wir erfahren, dass die Kolonie auf 4 Pärchen zusammengeschrumpft ist und dass keins dieser Pärchen in diesem Jahr brütet. Woran das liegen mag, weiß man nicht. Auch andere Kolonien sind nur schwach besetzt. Wie gesagt, die Art wird als stark gefährdet eingestuft.

 

Irgendwann war es dann so weit und mit einer Welle wurde ein Pinguin an Land gespült. Sofort richtete er sich auf und wackelte an den Strand Richtung Böschung, in der sich die Nester befinden. Lange stand er auf dem Sand und putzte sich, dann verschwand er im Gebüsch. Kurz darauf wurde Nummer 2 angespült. Dieser kleine Kerl machte uns dann die Freude, über einen Baumstamm zu hüpfen, bevor auch er im Gebüsch verschwand. Man hörte nur noch die Schreie der beiden Vögel und wieder hieß es warten - dann überquerten die zwei einen Weg, unmittelbar vor unseren Augen. Ich war glücklich! So nah wilde Pinguine vorbei laufen zu sehen, das ist schon etwas sehr besonderes ... 

 



 

Wir waren auf den Geschmack gekommen und sind am nächsten Morgen nach Moeraki gefahren, An der Spitze einer Landzunge steht dort ein Leuchtturm, an dem eine weiter kleine Kolonie Gelbaugenpinguine lebt. Hier waren wir allerdings viel zu früh dran. Statt der Pinguine gab es dafür aber unzählige Robben, sowohl an Land als auch im Wasser. Da das Wasser unglaublich klar war, konnte man gut beobachten, wie geschickt und verspielt diese Tiere in ihrem Element sind. Alles wirkte total entspannt, eine große Idylle. 

 



 

Um noch einen guten Standplatz zu ergattern, sind wir dann aber weiter gezogen - hier Richtung Süden werden die Freedom Camping Plätze rarer ...

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Michael Lorenz (Mittwoch, 12 Februar 2020 18:44)

    Oh so eindrucksvolle Bilder, Glückwunsch und Segen