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Wieder an der Westküste ...

 

Nachdem wir alles Wichtige in Christchurch erledigt hatten - es geht immer noch um ein paar Ersatzteile für unseren Camper, der Lockdown war da nicht hilfreich - sind wir wieder Richtung Westküste gefahren, diesmal über den Arthur’s Pass. Hier haben wir endlich Neuland betreten!

Die Szenerie wurde zusehends alpin, die inzwischen winterliche Sonne hat die kargen Berge nur spärlich beleuchtet, die Baumgrenze schien extrem niedrig zu sein. Wir waren uns schnell einig - wir sind eben beide Meer-Menschen, die Berge sind nicht wirklich unsere Welt.

 

 

Nachdem wir den Pass hinter uns gelassen hatten, wurde es wieder freundlicher. Auch wenn viel Herbstlaub die Vegetation prägte - hier wuchsen genug immergrüne Pflanzen, die die Wucht des nahenden Winters mildern konnten. Wir erfreuten uns an der wärmenden Sonne, die durch die Scheiben schien und ließen uns für ein paar Tage auf einer Mole in Greymouth nieder.

 

Hier trafen wir die ersten „Überseetouristen“, die wie wir den Lockdown in Neuseeland erlebt hatten. Wir führten viele Gespräche à la - wo wart ihr denn und wie war das - alles im allem sehr spannend ...

 

 

Inzwischen hatten wir uns im Winter-Campen eingerichtet, allerdings waren wir zunächst zu verschwenderisch mit dem Heizen. Nachdem wir in 6 Tagen zwei Gasflaschen verjubelt hatten, wurden die Schlafsäcke rausgeholt. Jetzt sitzen wir dick eingemummelt an unserem Tisch und arbeiten fröhlich vor uns hin. Tja, der Winter war eigentlich nicht eingeplant und das große Wohnzimmer Natur fällt demnach momentan flach. Wenn die Sonne scheint, kann man zwar auch mal draußen sitzen, aber im Schatten zu arbeiten, wie wir das im Sommer oft gemacht hatten, das geht leider gar nicht mehr. Trotzdem - wir kommen erstaunlich gut in unseren 7 qm zurecht. Nur beschleicht uns hin und wieder das Gefühl, gestrandet zu sein ...

 

 

Dann lockten uns nochmal neue Pfade. Fährt man an der Westküste von Westport aus in Richtung Norden, begibt man sich in eine lange Sackgasse - irgendwann geht es von dort aus nämlich nur noch zu Fuß weiter. Die Straße führte uns über einen kleinen Pass und schließlich kamen uns kaum noch Autos entgegen. Wir landeten auf einem hübschen kleinen Campground am Meer, dem Startpunkt des 4-5 tägigen Heapy Tracks hoch zur Golden Bay. Eine Regenfront bahnte sich an und so fielen längere Wanderungen für uns buchstäblich ins Wasser, dafür haben wir etwas verblüffendes erlebt. Es war Neumond und draußen war es so dunkel, dass wir nicht mal unsere Hand vor Augen sehen konnten. Unser Wagen, direkt neben uns, war von der Schwärze der Nacht förmlich verschluckt worden. Beide hatten wir so eine Dunkelheit in der Natur noch nie erfahren. Es gab einfach weit und breit keine Lichtquelle, das war schon sehr beeindruckend ...

 

 

Der Regen hatte sich regelrecht festgefressen und so sind wir nach zwei Tagen geflohen. Außerdem hatten wir einen Platz auf einer Fähre zur Nordinsel ergattert, was zu dem Zeitpunkt gar nicht so leicht war - alles war auf 2-3 Wochen ausgebucht. Und vor der Überfahrt nach Wellington wollten wir unbedingt noch in den Abel Tasman Nationalpark, den wir im Sommer ausgelassen hatten. Also hieß es - ab Richtung Nelson ...

 

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