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Bungonia & Kangaroo Valley

 

Da wir ein paar Sachen besorgen mussten, haben wir einen Abstecher nach ACT gemacht, ins Australian Capital Territory mit der Hauptstadt Canberra. Als es seinerzeit galt eine Hauptstadt zu küren, meldeten sowohl Sydney als auch Melbourne Ansprüche an - die Rivalität der beiden Großstädte ist im Übrigen bis heute nicht zur Ruhe gekommen. Also wurde pragmatisch nach einer anderen Lösung gesucht und es entstand - quasi auf dem Reißbrett - Canberra. Es gab einen internationalen Städtebau-Wettbewerb, der von einem amerikanischen Architekturbüro gewonnen wurde und in der Folge wurde die Hauptstadt aus dem Boden gestampft. Unser Ding war es nicht - wir empfanden alles als recht charmefrei - ich habe auch keine Fotos gemacht - und so sind wir nach unseren Besorgungen schnell weiter gezogen.

 

Wie zur Belohnung sind wir mehr oder weniger durch Zufall über ein kleines Juwel gestolpert - den Bungonia National Park. Der liegt ein wenig abseits der Touristenrouten und ist relativ wild. Auch hier konnten wir wieder auf einem langen Hike in die Natur eintauchen. Wir hatten immer wieder spektakuläre Blicke in ein dicht bewaldetes Tal und neben unzähligen Schmetterlingen, die uns begleiteten, sind wir zwei echt großen Echsen begegnet, die dort offensichtlich zu Hause sind - wir haben gebührenden Abstand genommen, versteht sich ...

 

 

Dann ging es weiter Richtung Küste. Im Kangaroo Valley hatten wir uns einen Campground ausgesucht, auf dem es Wombats gibt - diese knuffigen, stämmigen, irgendwie wurstförmigen, dachs-artigen Beuteltiere zählen neben Kängurus, Koalas, Emus und Schnabeltieren zu den 'Australien Big Five', in Anlehnung an die 'African Big Five', wobei die Emus in manchen Darstellungen ihren Platz an Salzwasserkrokodile oder Dudongs, eine Art Seekühe, verlieren - man scheint sich hier über die Tiere der Big Five nicht ganz einig zu sein. Jedenfalls waren wir ganz aufgeregt und wollten unbedingt einen Wombat sehen. Die sind dämmerungsaktiv und leben als Einzelgänger in Höhlensystemen, die sie sich - als geschickte Buddler - graben. Trotz ihres gedungenen Körperbaus können sie erstaunlich schnell rennen, wenn es gilt Fressfeinden - insbesondere Dingos - zu entkommen. Feinde, die ihnen in den Bau folgen, werden mittels ihrer Körpermasse an der Decke der Gänge schlichtweg zerquetscht. Wombats sind reine Pflanzenfresser und markieren ihr Gebiet mit Kothäufchen - ihre Ausscheidungen sind gedungen, wie die Tiere selbst - sie sind würfelförmig ...

Da zur Abenddämmerung kein Wombat in Sicht war, sind wir am nächsten Morgen sehr früh aufgestanden und wurden fündig - allerdings haben wir noch schlaftrunken die Kamera vergessen und so gibt es nur zwei nicht sehr aussagekräftiges Handyfotos. Aber die neblige Morgenstimmung konnten wir einfangen.

 

 

In der Nähe von Kangaroo Valley gibt es mehrere Wasserfälle - da wir mit dem gemieteten Camper möglichst keine Schotterstraßen fahren sollen, blieben nur die Fitzroy Falls übrig und so haben wir dort einen kleinen Hike gemacht. Wieder erwartete uns ein spektakuläres, wildes Tal voller Eukalyptusbäume. Und die australien-übliche Weite ...

 

 

Jetzt rutsche ich wieder in die Timeline - im Anschluss sind wir nach Jervis Bay weiter gefahren.

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