Spätsommer und Herbst

 

Langsam wird es eine lieb gewordene Gewohnheit - wir bleiben gerne irgendwo hängen. Diesmal konnten wir uns nicht aus 'Scottland' losreißen, das ist ein POP, ein privates Stück Land, das Campern zur Verfügung gestellt wird, in Bannockburn (bei Cromwell), das seinen illustren Namen der Familie Scott verdankt. Oben auf dem Berg hat man einen wunderbaren quasi Rundumblick und nebst zwei Vollmonden, zauberhaften Sonnenauf- und untergängen sowie beeindruckenden Wolken-Formationen, konnten wir wieder mit der Kamera Südlichter erheischen.

Hier kommt eine kleine Scottland Fotogalerie ...

 

 

Cromwell, mitten in Central Otago, bietet im Sommer eine super leckere Obst-Auswahl. Von den besten Kirschen, die ich je gegessen habe über Pfirsiche, Aprikosen, Renekloden, Feigen - dort gibt es alles mehr oder weniger frisch vom Baum. Der Dunsten Lake, der sich malerisch in die sanfte Landschaft kuschelt, war erfrischend kühl und wir waren jeden Tag im Wasser. Irgendwie haben sich meine Kälte-Rezeptoren -zumindest was Wasser betrifft- zurückgezogen ...

Während der Rest der Südinsel über mieses Wetter geklagt hat, konnten wir in Cromwell jedenfalls einen wunderbaren, heißen Sommer genießen und unseren kleinen Fuhrpark auf Vordermann bringen. Außerdem hatten wir wieder Besuch von Speedy, der dem Berliner Winter entflohen ist. Gemeinsam haben wir ein Spiel wiederentdeckt, das perfekt nach Neuseeland passt und das ich in einer Reiseedition mitgenommen hatte - 'Siedler' ... Peer und ich spielen es seitdem leidenschaftlich - es gibt auch eine Variante für zwei Personen - und durften feststellen, dass wir beide lausige Verlierer sind - aber wir haben viel Spaß ...

 

 

Unsere Weiterreise hat uns dann erstmal nach Clyde verschlagen. Dort gibt es ein schnuckliges kleines Kino und wir haben nebst Paddeln und Radfahren ein paar Kulturtage eingeschoben. In Clyde startet nicht nur der Dunstan Trail - ein Fahrradweg immer am Clutha River entlang - dort beginnt auch der Central Otago Rail Trail. Der verläuft auf einer alten Eisenbahnstrecke, ist insgesamt 152 km lang und endet in Middlemarch, einer kleine Stadt relativ kurz vor Dunedin. Entlang der Strecke gibt es viele Ortschaften mit Übernachtungsmöglichkeiten und Restaurants - man kann sich also für den Trail Zeit lassen. Wir sind nur ein paar Abschnitte gefahren, aber es ist durchaus eine Überlegung, mal den ganzen Weg zu radeln. In Ranfurly beginnt auf dem Rail Trail übrigens ein Planetenweg. Wir sind vom Startpunkt Sonne bis zum Jupiter gefahren - der war bei unserem wunderbar stillen Standplatz Mitten im Nirgendwo ...

 

 

Nächster Stopp war Dunedin und wieder haben die Albatrosse gelockt!

Diesmal haben wir eine Bootstour gemacht und konnten die Nester vom Wasser aus sehen. Auf dem einen Foto ist ein Ranger mit drauf und man bekommt eine Ahnung von der Größe dieser Vögel. Außerdem saßen mehrere Albatrosse auf dem Meer und warteten auf Wind - es herrschte eine erstaunliche Flaute und die Vögel brauchen nunmal den Wind, am liebsten sogar Sturm, um zu segeln, alles andere strengt sie zu sehr an. So konnte wir diesmal kaum Flug-Fotos machen - das tolle erste Bild stammt von Speedy, der ein paar Wochen vor uns dort war.

 

 

Und ich bleibe bei der Tierwelt. Kurz vor Kaikoura hatten wir das riesige Glück, gleich mehrere Delfin-Schulen im Meer zu erspähen - das Wasser war sehr aufgewühlt und die Delfine hatten sichtlich Freude am Schwimmen - sie sind gesprungen, haben Saltos geschlagen - wir wollten uns gar nicht losreißen. Zum Fotografieren waren wir aber leider zu weit weg.

Schon weit im Norden konnten wir dann kurz vor Blenheim einen neuen wunderbaren DOC Platz entdecken - Marfells Beach. Das Meer war noch angenehm warm - bei knappen 20 Grad - und der Strand war Neuseeland-typisch weitläufig. Hier haben wir unseren Südinsel-Sommer ausklingen lassen, bevor wir wieder auf die Nordinsel gefahren sind.

 

Auf der Fährfahrt nach Wellington herrschte diesmal in den Sounds ein reger Verkehr - unter anderem war ein Kreuzfahrtschiff unterwegs, das wir mit unserer Fähre nach einem kurzen Elefanten-Rennen lässig überholt haben. Da es relativ stürmisch war, konnten wir in der Ferne Albatrosse erspähen - allerdings auch die außerhalb der Reichweite unserer Handy-Kameras ...

 

 

Da wir tatsächlich Mitte April zu einer längeren Reise aufbrechen wollen, blieb nur wenig Zeit für den Weg von Wellington nach Kerikeri in Northland, wo wir wieder den Bus bei unseren Freunden parken können.

Ein Highlight war aber ein DOC Campground namens Arohena am Lake Arapuni. Da wir inzwischen außerhalb der Saison unterwegs waren, waren wir für eine Nacht sogar die einzigen Besucher. Die Abende waren herrlich mild und wir haben lange vor unserem Bus gesessen und in den Sternenhimmel geblickt. Einmal zog ein gigantischer Schwarm Gänse vorbei. Es war schon dunkel und wir haben nicht einen Vogel gesehen, aber das Geschnatter war beeindruckend - es hatte etwas Mystisches ...

 

 

Nach dem obligatorischen Stop in Uretiti sind wir schließlich bei unseren Freunden in Kerikeri eingetrudelt - kurz vor Start unserer Reise. Und dann wurde es etwas chaotisch ...

Wir hatten einen Inlandsflug von Kerikeri nach Auckland gebucht - mit einem Anschlussflug nach LA und schön viel Zeit zum Umsteigen. Was wir nicht bedacht hatten war das Wetter. So hat sich ein tropischer Sturm angekündigt, pünktlich für den Tag, an dem wir fliegen wollten. Nach viel hin und her haben wir den Flug schließlich canceln können und stattdessen den Bus nach Auckland genommen - eine goldrichtige Entscheidung, denn alle Flüge wurden auf Grund des Unwetters gestrichen. So haben wir es aber auf dem Landweg nach Auckland geschafft und konnten unsere Reise antreten.

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Kommentare: 4
  • #1

    Monne (Mittwoch, 16 April 2025 09:24)

    Herrliches lesen und fantastische Bilder. Viel Spaß in LA.

  • #2

    Eva-Maria Keller (Mittwoch, 16 April 2025 10:20)

    Danke fürs Mitnehmen, immer wieder. Und ganz liebe Grüße aus Berlin, wo ich inzwischen glücklich lebe. Herzlichstens Eva

  • #3

    Elmar (Mittwoch, 16 April 2025 13:57)

    Wieder einmal zauberhafte Fotos. Ich beneide Euch. In Berlin (wann denn?) werdet Ihr solche Fotos nicht machen können. Liebe Grüße

  • #4

    Verena Bruckner (Montag, 21 April 2025 18:14)

    Wunderschöne Impressionen! Danke und herzliche Grüße aus Wien! - Verena