Malibu 2

 

Wo fange ich an … - im Januar schickte uns unsere enge Freundin Julie, die mit ihrer Mutter und ihrem Bruder im Familienhaus in Malibu lebte, eine kurze Text-Message - dass es wieder ein Feuer gibt - wir mögen für sie und ihre Familie beten ...  Zwei Tage später war das Haus weg, niedergebrannt, eines von 6.000 Häusern, die durch das Palisade-Feuer zerstört wurden. Insgesamt hat es zusammen mit dem zeitgleichen Brand bei Altadena 16.000 Gebäude getroffen und Julie hat nicht nur ihr Zuhause verloren, auch ihre Praxis - sie arbeitet als Fußreflex-Therapeutin - ist dem Feuer zum Opfer gefallen. 

Als die Aufforderung zur Evakuierung kam, hat die Familie gerade den 90. Geburtstag der Mutter gefeiert - dann hieß es schnell das Nötigste zusammenpacken und bei der Schwägerin unterschlüpfen. Kurz darauf war klar - alles ist weg.

 

Julies Eltern hatten das Haus, das aus den 1920ern stammt, in den 1960er Jahren gekauft, - lange bevor Malibu hip und teuer wurde und die Milliardäre dort Einzug hielten. In den Häusern direkt am Strand lebten viele einfache Familien, es war - oder besser ist - bis heute eine Gemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützt - auch nach dem Feuer. So haben wir Ostern im Kreis von Julies Freunden gefeiert, die alle ihr Haus verloren hatten. Die Gespräche kreisten immer wieder um den Brand - das Trauma sitzt tief. Nicht alle waren gut versichert, zudem lavieren die Versicherungen und zahlen oft nicht die volle Summe - so viel muss organisiert werden ...

 

Julie hat inzwischen eine sehr schöne Wohnung gefunden - zwar nicht am Strand aber immer noch mit Blick aufs Meer. Es ist offen ob - und wenn ja wie - die Familie auf ihrem Grundstück wieder bauen wird - das Council verspricht zwar es unkompliziert zu gestalten, aber Nachbarn mussten schon andere Erfahrungen machen.

Freunde und Bekannte haben Julie und anderen Betroffenen viele Dinge geschenkt - angefangen von Kleidung über Möbel, Geschirr, Kochtöpfe, simple Alltagsgegenstände, die sie nicht mehr hatte. Kein Bett, kein Sofa, keinen Tisch - nada - aber die Hilfsbereitschaft ist groß ...

 

An Ostern sind wir schließlich zum abgebrannten Familienhaus gefahren - Zugang zum Strand hatten wir über einen ihrer Nachbarn, der mit dem Wasserschlauch in der Hand vom Dach aus sein Haus retten konnte. Immer wieder hören wir, dass die Feuerwehr viel zu wenig getan hat. Die Häuser, die das Feuer überstanden haben, wurden entweder von Privatpersonen, die sich organisiert hatten oder von privaten Feuerwehrdiensten gerettet. Nachbarn, deren Häuser den Brand zwar überlebt haben, sind trotzdem weggezogen - die Atmosphäre ist zu deprimierend ...

 

Mich hat die Spur der Verwüstung, die wir überall gesehen haben, tief getroffen. Man muss sich vorstellen - je nach Wind kann ein Feuer mit einer Geschwindigkeit von 60/80 km/h angerast kommen  - Malibu hatte keine Chance.

Als erste Hilfe hatten auch wir ein Päckchen aus Neuseeland zu Julie geschickt ...

Und normalerweise mache ich sowas ja nicht, aber wenn jemand Lust hat, sie zu unterstützen - hier ist ein Link zu ihrer 'gofund.me' Seite.

 

https://gofund.me/62875f75

 

Ansonsten kommen hier noch ein paar Fotos ...

 

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