Ruhe war auf unserer Reise nicht angesagt, und da viele inzwischen nicht mehr 'nur' in Berlin leben, haben wir 10 Tage in Spanien eingelegt. Zunächst haben wir unsere Freundin Nadja auf Mallorca besucht, die gerade dabei ist, diese Insel für sich als Wahlheimat zu entdecken. Obwohl ich schon oft gehört habe, wie schön Mallorca sein soll, hatte ich meine Vorurteile - Ballermann lässt grüßen ...
So war ich angenehm überrascht, schöne Ecken der Insel entdecken zu können. Nadja hat ein kleines Haus in dem Bergstädtchen Pollença gemietet. Das Haus liegt mitten im Ort, in dessen verwinkelten Gassen man sich leicht verlaufen kann. Pollença ist charmant - schon touristisch erfasst aber nicht überlaufen. Eine ellenlange Steintreppe führt hoch zur Kirche, die über allem thront, und schnaufend haben wir uns dort in der Mittagshitze nach oben gekämpft. Wir wurden mit einem schönen Blick über die Stadt bis hin zum Meer belohnt.
Mit dem Bus erreicht man Port de Pollença, den Hafen der Stadt. Eine Uferpromenade führt an einem Sandstrand entlang, auch hier ist es zwar touristisch erschlossen aber immer noch charmant - man findet keine Bettenburgen, nur kleine Läden die sich mit Restaurants abwechseln. Dort macht es Spaß, den Tag ausklingen zu lassen.
Ein Ausflug, ebenfalls per Bus, hat uns zur Nordspitze der Insel geführt, zum Cap Formentor. Dort steht neben einem Café ein Leuchtturm, nichts Weltbewegendes, aber wirklich beeindruckend war die Fahrt dahin. Der Bus schlängelte sich auf einer engen Straße über Serpentinen dicht am Abhang entlang, Gegenverkehr war durfte es nicht geben - die Abfahrtzeiten waren so getaktet, dass die für den privaten Autoverkehr gesperrte Straße quasi immer nur in einer Richtung befahren wurde. Und wieder hatte man wunderbare Blicke auf die Küstenlinie.
Wir sind unterwegs zweimal ausgestiegen - zunächst an einem Aussichtspunkt und dann an einem kurzen Wanderweg zum Strand. Dort konnten wir uns in einer kleinen Bucht im Wasser abkühlen und mit einer Ziege Bekanntschaft schließen, die zu uns auf den Tisch sprang und über unsere Badesachen turnte - bizarr ...
Am Abend gab es ein ganz besonderes Vergnügen - die Nachbarn hatten ihren Papagei auf die Terrasse gestellt und der plapperte fröhlich vor sich hin, imitierte immer wieder ein klingeldes Telefon und vieles mehr - das Tierchen hat uns große Freude bereitet.
Die Tage bei Nadja sind wie im Flug vergangen und nach einem Bummel durch Palma mit Frühstück in einer unfassbar leckeren Bäckerei, saßen wir schon wieder im Flieger.
Unser nächstes Reiseziel war Malaga - etwa eine Autostunde entfernt haben in dem Ort La Herradura Peers Bruder Dag und seine Frau Amparo eine Dependance. Über dieses Haus schreibe ich nicht zum ersten Mal in meinem Blog, denn wir haben dort nach unserem endgültigen Aufbruch aus Berlin mehrere Wochen verbracht - die Zeit, in der unser Wohnmobil mit dem Schiff von Europa nach Neuseeland unterwegs war, damals Station Nummer eins unserer geplanten Weltreise ...
Tja, bekanntlich kam alles anders und dank Covid sind wir in Neuseeland inzwischen zu Hause.
Aber zurück zu dem Haus in La Herradura - da das Gästezimmer gerade ein Upgrade erfahren hat und in Spanien die Uhren oft etwas anders ticken, befand sich das Zimmer noch im Bauzustand. So sind wir in der Ferienwohnung von Freunden untergekommen - sogar mit Pool.
Auch dort war die Zeit leider viel zu kurz - wir haben nur einen längeren Ausflug gemacht - zunächst in den Nachbarort Salobreña mit seinen hübschen weißen Häuschen und anschließend in die Berge. Auf engen Serpentinen ging es dann zurück zum Meer. Ansonsten haben wir einfach die gemeinsamen Tage genossen, denn wer weiß, wann und wo wir uns wiedersehen.
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Monne (Donnerstag, 10 Juli 2025 08:24)
Herrliches lesen mal wieder. Schade dass wir nicht in Salobreña waren als ihr da wart. Währe nett euch beiden wieder zu sehen!�