Rückreise mit Hindernissen

 

Wir hatten uns alles so schön ausgemalt. Wir wollten von Mailand nach Frankfurt fliegen, dort eine Nacht im Hotel verbringen und uns vor den zwei Langstreckenflüge nochmal ordentlich ausschlafen. Nur hatte Condor offenbar anderes im Sinn. Unser Flug nach Frankfurt hatte 3 Stunden Verspätung - nervig, aber kann passieren. Dann wurde es absurd. Alle Passagiere waren an Bord und die Maschine war bereit zum Abflug - da hieß es, wir müssen ins Flufhafengebäude zurück. Das gesamte Radarsystem des Flughafens war ausgefallen, sämtlicher Flugverkehr war lahmgelegt. Es begann eine endlose Warterei. Nach Stunden - es war inzwischen nach 22:30h - schien das System wieder zu funktionieren. Einige Flüge waren schon gecancelt worden aber die ersten begannen mit dem Boarding und ein paar Maschinen starteten tatsächlich. Irgendwann wurde auch unser Flug aufgerufen und das Boarding begann. Erleichtert stellten wir uns an, doch dann wurden alle, die schon eingecheckt waren, zurückgerufen und der Flug gecancelt. Der Frust war groß, wir erhielten unser Gepäck zurück und das wars - wir hatten keine Ahnung, wie es weiter geht und die Condor ließ uns böse im Stich. An der Hotline hieß es, sie seien nicht zuständig, es sei Sache des Flughafens. Aber auch die Flughafenmitarbeiter konnten nicht helfen. Es war inzwischen nach Mitternacht und irgendwann gegen 1h nachts bekamen wir per SMS einen neuen Flug und ein Hotel zugewiesen. Wir sollten auf ein Uber warten, das bereitgestellt werden sollte. Um 2h hieß es dann, wir müssen uns selber um den Transport zum Hotel kümmern. Das war aber 50 Fahrminuten vom Flughafen entfert und wir hätten um 6h schon wieder aufbrechen müssen, um den Ersatzflug anzutreten - Peer und ich haben daraufhin kurzerhand beschlossen, auf dem Flughafen zu bleiben. Es wurde eine sehr unkuschelige Nacht, da auf sämtlichen Bänken die Sitze mit Armlehnen versehen waren - sich dort auszustrecken war eigentlich unmöglich - trotzdem haben wir das ein oder andere Auge zugemacht. Inmitten des Chaos hatte Peer unsere Flugzeugcrew erspäht und ein Pläuschchen mit dem Captain gehalten. Der erzählte, dass der Flug so verspätet war, da ihm in Frankfurt keine Maschine zur Verfügung stand - man hatte ihm lankonisch erklärt, wenn er ein Flugzeug auftreiben würde, könne er sehr gerne nach Mailand fliegen, nur gab es keins ... Er erzählte außerdem, unser Flug wurde im letzten Moment gestrichen, da Frankfurt ein striktes Nachtflugverbot hat - wir hätten es nicht bis 24h geschafft und Ausnahmen gibt es nicht. 

Als wir am nächsten Morgen endlich abgehoben sind, wurden wir mit einem wunderbaren Ausblick auf die Alpen belohnt - wenigstens etwas.

 

 

Unser Hotel in Frankfurt war so nett, uns einen Late Checkout bis 18h für das gebuchte Zimmer einzuräumen, so konnten wir zumindest ein paar Stunden schlafen. 

Unsere Rückreise bestand dann aus zwei Langstreckenflügen - jeweils über Nacht - und dem kurzen Regional Flight nach Kerikeri - wir waren über 30 Stunden auf den Beinen, und als wir angekommen sind war ich so platt, dass ich sage und schreiben 14 Stunden am Stück geschlafen haben. Auch in den Folgenächten haben Peer und ich nie unter 12 Stunden geschlafen - unsere Reise wollte verdaut werden und war wohl anstrengender, als gedacht ...

Unser Bus erwartete uns in einem 1a Zustand - alles war lediglich etwas klamm, kein Wunder nach 11 Wochen Leerstand und das im Winter. Wir hatten uns zwei Päckchen geschickt, mit all den guten Sachen, die es in Neuseeland nicht gibt, und die kamen quasi gleichzeitig mit uns an. Da hieß es räumen, verstauen, der Platz im Bus ist bekanntlich limitiert ...

Als wir dann Samstag auf dem Markt in Kerikeri mit zwei Deutschen, die wie wir in Neuseeland leben, gesprochen haben, gab es einiges zu Lachen - jeder kennt das Thema 'was man so alles importiert'.

Wir hatten Scheuerlappen im Gepäck, super praktisch im Buseingang an regnerischen Tagen, findet man in Neuseeland aber nicht. Auch Zollstöcke gibt es nicht, nur die wabbeligen Maßbänder. 80x80 Kopfkissen kennt man hier auch nicht - in weiser Voraussicht haben wir uns also schon mal mit Kopfkissen für den Australien-Camper eingedeckt und auch ein Set Bassetti Bettwäsche musste mit. Der deutsche Bäcker erzählte, er hatte mal 2.000 Oblaten im Gepäck, auch nicht schlecht ...

Nach ein paar Tagen bei Inky und Sjoerd haben wir dann unser geliebtes Winterquartier in Matauri Bay bezogen. Endlich wieder Strandspaziergänge und wir sind auch gleich den Hügel, auf dem das Greenpeace Rainbow Warrier Denkmal steht, hinaufgekraxelt. Diesen Aufstieg haben wir uns für die nächsten Wochen regelmäßig verordnet - wir wollen beide fitter werden und der Winter hat gerade erst angefangen ... 

 

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